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Viele Aussagen, Glaubenssätze und Mythen begegnen Onlinemarketing-Expert:innen im Austausch mit ihren Kund:innen immer wieder. Eins haben sie aber alle gemeinsam: Sie sind schlichtweg nicht richtig.  

Aus diesem Grund nehmen wir uns jetzt 5 der häufigsten Onlinemarketing zur Brust und räumen mit ihnen auf. Denn viele dieser Glaubenssätze sind schon längst nicht mehr aktuell, waren es nie oder lassen sich einfach nicht verallgemeinern. Also Ohren gespitzt und aufgepasst, es ist mit Sicherheit auch ein Irrglaube dabei, den du bisher für richtig gehalten hast. 

Zusammenfassung

  • Social Media sollte in jedem Onlinemarketing Mix enthalten sein.
  • Heutzutage ist mehr als 60% der Gesellschaft online. Insofern spricht man dort nicht nur die jungen Menschen an.
  • Webseitentexte sollten für Leser:innen geschrieben werden, nicht für die Suchmaschine.
  • Um Onlinemarketing zu betreiben, muss man kein:e Expert:in sein. Hilfe holen, ist durchaus erwünscht.

Onlinemarketing-Mythos 1

Für Onlinemarketing braucht man kein Social Media 

Gerade in den ersten Jahren, als Social Media für alle als neu galten und man hinter vorgehaltener Hand über sogenannte Facebook-Partys tuschelte, stempelten viele kleine und mittelständische Unternehmen diesen Marketingkanal als für sich selbst nicht relevant ab. Selbst bis heute hält sich der Gedanke hartnäckig, dass sich die sozialen Medien, wenn überhaupt, rein für B2C Zwecke nutzen lassen. Das ist wirklich schade und eine verschenkte Gelegenheit, denn Social-Media-Marketing sollte inzwischen Teil jedes  guten Onlinemarketing-Mixes sein. 

 Eins ist klar: Es muss nicht jeder Kanal auf Teufel komm raus bespielt werden. Dafür haben viele KMUs nicht die notwendigen Ressourcen in Form von Personal oder Budget. Für jede Zielgruppe gibt es eine besonders relevante Social-Media-Plattform und auf diese solltest du dich konzentrieren. Das kann ein Klassiker wie Facebook sein, genauso wie ein berufliches Netzwerk, z. B. LinkedIn oder Xing.  

Die Verwendung der sozialen Medien bringt für dich viele Chancen und Vorteile mit sich, die du verpasst, wenn do Social Media als nicht notwendig abstempelst. Viele der Plattformen haben z. B. sehr gute Analyse-Tools, mit denen du dein Marketing zielgerichtet aussteuern und analysieren kannst. Das spart dir bares Geld, gerade in Bezug auf das Schalten von Werbeanzeigen. Diese sind über die sozialen Medien nämlich häufig nicht nur günstiger als eine Out-of-Home-Kampagne, sondern auch noch effektiver. (Als Out-of-Home-Werbung bezeichnet man jede Form von Außenwerbung, also im öffentlichen Raum.)  

 Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Beziehungsaufbau zu deinen Kund:innen. Durch die sozialen Medien kommen Unternehmen häufig lockerer und damit authentischer rüber und Kund:innen lernen die Gesichter hinter den Unternehmen kennen. Das hat einen riesigen Effekt auf die Bindung und macht Kund:innen schnell zu echten Markenfans. 

Onlinemarketing-Mythos 2

Nur die jungen Leute sind online – unser Betrieb braucht kein Onlinemarketing 

Die jungen Leute, die wir immer so schön vor Augen haben, wenn wir an die sozialen Medien denken, werden nicht nur auch immer älter, sie sind es in den letzten Jahren schon längst geworden. Viele der Social-Media-Nutzer:innen sind bereits in Entscheider:innen-Positionen oder kommen in den nächsten Jahren dorthin. Dabei sprechen wir nicht von Jugendlichen, die sich zurzeit noch in der Schule befinden, sondern von den jungen Erwachsenen, die teilweise mit dem Internet aufgewachsen sind oder noch sehr jung waren, als die sozialen Medien so richtig ins Rollen kamen.  

 Viele Menschen der Generation Y (1980-1995) haben ein gutes Gespür für die sozialen Medien und nutzen diese regelmäßig. Das machen sie allerdings nicht nur privat, sondern auch im beruflichen Kontext. Viele Entscheider:innen begeben sich also in den sozialen Medien auf die Suche nach Anbieter:innen für die anfallende Dienstleistung und weniger über Messestände oder Katalogeinträge.  

Wäre doch schade, diese Zielgruppe einfach auszugrenzen.

Die jungen Leute schauen sich in den sozialen Medien sowieso nur belangloses Zeug an 

Diesen Mythos solltest du lieber schnell aus deinen Gedanken streichen, denn er hindert dich daran, deine Präsenz in den sozialen Medien mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zu gestalten. Mit gelegentlichen Essensfotos aus der Kantine ist es hier nämlich nicht getan. Potenzielle Kund:innen werden auf dich aufmerksam, indem du Inhalte veröffentlichst, die für sie relevant sind. Kommuniziere authentisch, mit Mehrwert für deine Kund:innen und in hochwertiger Qualität. Das schafft Vertrauen zwischen deinem Unternehmen und Interessent:innen, die sich über dich informieren.

Onlinemarketing-Mythos 3

Unsere Webseitentexte ließt niemand 

„Wer liest sich unsere Webseitentexte schon durch, die sind nur für Google relevant.“ Dieser Irrglaube hält sich nach wie vor hartnäckig und kann für Unternehmen und KMU fatale Konsequenzen bedeuten. Ein Großteil der Einkäufer:innen in Unternehmen begeben sich nämlich auf der Webseite der Anbieter:innen auf die Suche nach Antworten und Lösungen. Ein einfacher Text, der rein für die Suchmaschine erstellt wurde, holt die Entscheider:innen nicht ab und stellt ihnen einfach nicht genügend Informationen zur Seite.  

Nutze stattdessen den Platz, den du auf deiner Website hast, um potenzielle Kund:innen wirklich von dir zu überzeugen. Arbeite Kund:innen-Stimmen aus, bereits gelaufene Projekte oder die Branchenlösung, die du deinen Kund:innen bietest. Das schafft direkt ein Gefühl von Vertrauen und bildet einen Expertenstatus, der potenzielle Kund:innen von einem Abschluss bei dir statt bei der Konkurrenz überzeugen kann. 

Es reicht, wenn unser Unternehmen auf Social Media aktiv ist.

Moment – haben wir nicht im Absatz drüber für die Relevanz von Social Media plädiert? Ja, haben wir. Und wir sind davon auch nach wie vor überzeugt. Doch noch viel wichtiger ist es in unseren, keine Zielgruppe außer Acht zu lassen. Genau das passiert aber, wenn du rein auf Social Media zurückgreifst und deine eigene Website vernachlässigst. Viele Entscheider:innen nutzen die Suchmaschinen zielgerichtet auf der Suche nach Branchenlösungen und Dienstleistungen. Tauchst nicht in den Suchergebnissen auf, bleibt dein Name den Suchenden verwehrt und sie werden nicht auf dich aufmerksam.  

Aber auch abgesehen von dem Zielgruppen-Faktor vermittelt die Präsenz durch eine Website auch einen gewissen Eindruck von Seriosität und vor allem Professionalität. Bewusst oder unterbewusst beeinflusst der Auftritt potenzielle Kund:innen in ihren Entscheidungen. Deswegen ist die Nutzung mehrerer Kanäle in diesem Fall von Webseite und Social Media ratsam und eine gute Ergänzung.

Onlinemarketing-Mythos 4

Um Onlinemarketing zu betreiben, muss man Experte sein 

Wenn KMU den Begriff Onlinemarketing hören, schlagen viele schon die Hände über dem Kopf zusammen – alles viel zu kompliziert und aufwändig. Oder doch nicht? Natürlich ist das Onlinemarketing ein Bereich, der sich ständig weiterentwickelt und schnelllebiger ist, als andere Kanäle, wie eine klassische Zeitungsanzeige. Hier den Überblick zu behalten kann erstmal herausfordernd wirken. Dabei darfst du aber eines nicht vergessen: Häufig reicht es aus, wenn du als verantwortliche Person die Basics verstanden hast und nutzen kannst. Für alle Funktionen, die darüber hinausgehen und dein Wissen übersteigen, gibt es Expert:innen, auf die du zurückgreifen kannst.

Es gibt eine Vielzahl an Angeboten, auf die die dir zur Verfügung stehen. Von Weiterbildungsangeboten, die dich als Person dabei unterstützen, selbst zu lernen und anzuwenden, bis zu Betreuungsangeboten, die dir die Arbeit abnehmen. Sich Hilfe zu holen ist keine Schande und kann für dich eine große Chance darstellen.

Onlinemarketing-Mythos 5

Eine große Reichweite heißt, dass man online erfolgreich ist 

Virale Inhalte – davon träumen viele Unternehmen oder haben zumindest schon mal davon gehört. Viel Reichweite, viel Aufmerksamkeit! Was so verlockend klingt, ist allerdings nicht die erhoffte Erfolgsformel. Eine große Reichweite ist nicht immer gleichzusetzen mit einem erfolgreichen Online-Auftritt. Wichtig ist hier, dass die Personen, die auf dein Unternehmen aufmerksam werden, anschließend auch zu echten Kund:innen werden. Das ist eine größere Herausforderung, als es zunächst klingt! 

Damit Kontakte online zu Kund:innen werden, müssen sie deiner Zielgruppe entsprechen, denn du hast die Lösung genau für deine Zielgruppe und nicht für jeden Menschen, den du im Internet erreichst. Eine große Reichweite sagt also nichts über den Online-Erfolg aus. Eine kleine Gruppe an Follower:innen kann nämlich manchmal kaufkräftiger sein, als eine große Followerschaft. Natürlich kann eine große Reichweite dafür sorgen, dass noch mehr potenzielle Kund:innen aufmerksam werden. Die große Kunst ist es aber nicht, diese Reichweite zu erzielen, sondern durch gute Inhalte wirklich zu binden und für nachhaltiges Interesse zu sorgen. Halten wir fest: Klicks und Traffic sind also kein Erfolgsindikator. Viel wichtiger ist, was man daraus macht.

 

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